Ebrahima "Tata Dindin" Jobarteh (Gambia)
September 1999
Africa-Iwalewa
Africa-Iwalewa Homepage
Tata Dindin

Mit dabei:
Hans Lüdemann & Tata Dindin
auf AFRICA-Iwalewa´s
Worldmusic Festival
"Kulturen der Welt ´99"
am 31.Oktober 1999
in Lohmar


Die Kora
Die Kora ist einzigartig in Afrika und zählt wie die Jagdharfen der Bambara und Djola, mit denen sie manchmal verwechselt wird, zur Familie der Stegharfen. Sie ist neben dem Balo (Balafon) das klassische Instrument des Mandinka-Jali und gilt als "Instrument der Könige". Ihr Körper besteht aus einer halben Kalebasse, die mit einer Rinderhaut bespannt ist. Durch den Korpus wird ein Holzstab getrieben, an dem die Saiten, die über einen Steg führen, befestigt sind. Früjher wurden die Saiten aus Lederstreifen oder Därmen hergestellt, heute sind sie aus Nylonschnüren.

Einigermaßen sicher ist, daß die Kora im frühen neunzehnten Jahrhunderi im Königreich Kaabu (das heutige Guinea -Bissau) gespielt wurde und sich von dort aus verbreitete. Bis dahin war das kontingo (Wolof: Xalam, Bambara: ngoni), eine ein- bis fünf-saitige Kurzhalslaute mit Lederbünden gebräuchlichstes Zupfinstrument.

Die 21 Saiten der Kora werden ausschließlich mit den beiden Daumen und Zeigefingern gezupft, während die anderen Finger das Instrument festhalten. Die ersten vier linken Saiten sind Baßsaiten und werden mit dem linken Daumen angeschlagen. Die restlichen 17 Saiten sind heptatonisch gestimmt. Die gebräuchlichste Kora- Stimmung, tomora ba, klingt unsere Dur -Tonart sehr ähnlich, was einer der Gründe für die erstaunliche Popularität der Kora-Musik in Europa sein mag. Die von der tomora ba hergeleitete hardino-Stimmung ist in Gambia serh populüär . Hier sind die Intervalle zwischen dem zweiten und dritten wie sechsten und siebten Ton erweitert. Ein Kora-Virtuose ist in der Lage, gleichzeitig die Melodie, deren Begeleitstimmen und die Baßlinie zu spielen. Dabei klopft er bisweilen mit den Zeigefindern rhythmisch gegen sein Instrument und schafft sich so eine perkussive Begleitung. Tata Dindin baut seine Kora selber und spielt ein Instrument mit 22 Satien, d.h. mit einer zusätzliche Baßsaite.

Mehr über afrikanische Instrumente erfährst Du HIER
Ebraima Jobarteh wurde 1965 in Brikama (The Gambia), der Heimatstadt des Jobarteh-Clans, geboren. Als er sechs Jahre alt wurde, baute ihm sein Vater Malamini Jobarteh eine erste Kora und begann die Ausbildung. Damals lebte noch Malaminis Stiefvater, der legendäre Al Hadj Bai Konte, der bis zu seinem Tode an der Ausbildung seiner Enkel ebenfalls beteiligt war. In der Tradition des Mandinka- Volkes wird der Beruf des Musikers (jali) nur innerhalb der Familie vererbt. Der jali hat die Funktion, die Gemeinschaft mit dem Spiel eines Instrumentes, Gesang oder Deklamieren von Lobpreisungen zu unterhalten bzw. zu informieren. Doch viel wichtiger: die jali sind lebende Geschichtsbücher, die die Geschichte ihres Volkes in Form von Epen bewahren.
Neben dem Erlernen des traditionellen Repertoires interessierte sich Ebraima Jobarteh auch für die modern yenyengo -Schule des Kora-Spiels und erweitere seine Ausbildung bei Jaliba Kuyate, dem Neuerer des gambianischen Koraspiels. Bei ihm lernte er komponieren, arrangieren und texten. Während die äteren jali sich ganz auf die Pflege des traditionellen Repertoires und das Singen von Preisliedern konzentrieren, spielen die jungen Muskiker der yenyengo-Schule zeitgenössische Stücke und neuarrangierte Versionen von Klassikern. Ihre Musik soll zum Tanzen animieren.
Schnell stieg Ebraima Jobarteh uner dem Künstlernmamen Tata Dindin zum Star seiner Heimat auif. Die Texte siner Lieder erklären den Jugendlichen unter anderem die Veränderungen in der traditionelllen Gesellschaft, den Sinn von Impfkampagnen und des Roten Kreuzes und fordern sie immer wieder dringlich auf "den rechten Pfad" nicht zu verlassen. Zusammen mit seiner Salam-Band, die sein elektrisch verstärktes Kora-Spiel begleitet, gibt er seit Jahren oft zwei bis drei Konzerte täglich. Eine Tournee durch Schulen im ganzen Land sollte die Kinder von der Aktualität der Kora überzeugen. Gerade bei der Jugend ist Tata Dindin ein Held, er revolutionierte das Spiel des Instrumentes, das er mit atemberaubemder Virtuosität beherrscht, und gilt als einer der experimentellsten Musiker Gambias. Seine Auftritte sind Schrill: in seiner Technik, den Verstärker als Instrumente einzusetzen (Feedback!) und mit der von ihm erfundenen Kora-Akrobatik, die Kora auf dem Rücken oder mit den Zähnen zu spielen, erinnert er an Jimi Hendrix. Doch Tata Dindin liebt es auch, die Kora ganz ohne Verstärkung zu spielen, dann verbinden sich eigenen Lieder mit traditionellen Themen zu einem meditativ fließendem Mix.
1994 nahm er seiner Erste Solo-CD mit traditionellen un dselbst komponierten Liedern und Instrumentalstücken auf
Media:
Tata Dindin: Salam- New Kora Music (World Network 23: The Gambia, Vertrieb Zweitausendeins)
Related Links:
"piano meets kora" - das Projekt mit Hans Lüdemann - "The natural piano"


Zurück
Back

webmaster iwalewa@lohmar.com
Eine Produktion für Copyright bei mit Unterstützung der
Africa-Iwalewa Web-Express Schönenberg-Computer GmbH